
CP-Symposium zum gesundheitlichen Bevölkerungsschutz
17. – 18. November 2026 | Erfurt

CP-Symposium zum gesundheitlichen Bevölkerungsschutz
17. – 18. November 2026 | Erfurt
Das Crisis Prevention – Symposium zum gesundheitlichen Bevölkerungsschutz geht am 17. – 18. November 2026 in die nächste Runde.
Die Anmeldung für Teilnehmende und die Industrieausstellung öffnet bald und das Thema wird in Kürze bekanntgegeben!
Wir freuen uns auf Sie!
Vom 15.10.-16.10.2025 fand im Steigerwaldstadion Erfurt das diesjährige CP-Symposium zum Themenkomplex “Medizinische CBRN-Gefahrenabwehr als Teil der Gesamtverteidigung” statt. Unter der Leitung von Generalarzt Dr. Bruno Most, der zugleich als Moderator fungierte, diskutierten Vertreter aus Bundeswehr, Behörden, Forschung, Industrie und Hilfsorganisationen aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Lösungsansätze im Bevölkerungsschutz unter CBRN-Bedingungen. Neben den hochkarätigen Referenten konnten sich die rund 200 Teilnehmer bei der begleitenden umfangreichen Industrieausstellung informieren. Generalarzt Dr. Bruno Most betonte in seiner Einführung die zentrale Bedeutung der zivil-militärischen Zusammenarbeit sowie die Notwendigkeit, die Fähigkeiten und Schnittstellen zwischen Bund, Ländern und Kommunen weiter zu stärken.
Andreas Bausewein, Staatssekretär im Thüringer Innenministerium, stellte die Organisation und Struktur des Thüringer Bevölkerungsschutzes vor. Prof. Dr. Simon Little, Vizepräsident der Johanniter-Unfall-Hilfe, forderte in seiner Keynote eine rechtliche Gleichstellung der ehrenamtlichen Helfer mit den Angehörigen der Feuerwehr. Er verwies auf die große Bedeutung der Resilienz und der Aufgabensicherung im Zivilschutz sowie auf die Notwendigkeit, Doppelfunktionen von Helfern zwischen Bundeswehr und Hilfsorganisationen besser zu koordinieren.
Oberst Klaus Glaab, Kommandeur des Landeskommandos Thüringen, erläuterte eindrücklich die aktuelle Bedrohungslage, den Operationsplan Deutschland und machte deutlich, dass militärische und zivile Verteidigung nur gemeinsam funktionieren können. Er forderte eine allgemeine Dienstpflicht und warnte vor zu schnellen Forderungen nach militärischen Maßnahmen der Drohnenabwehr über zivilem Gebiet. Zudem betonte er die Bedeutung lokaler Anpassungen in den kommunalen Krisenplänen, um kritische Infrastrukturen und besonders schutzbedürftige Personen zielgerichtet zu versorgen.
Nils Machinia vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) stellte den medizinischen CBRN-Schutz als entscheidenden Baustein der Gesamtverteidigung vor. Neben der Beschaffung von CBRN-Selbsthilfesets und Atropin-Autoinjektoren liege der Fokus auf verstärkter Ausbildung und besserer Verzahnung mit militärischen Konzepten. Auch Dr. Christian Herzog vom Robert Koch-Institut (RKI) gab Einblicke in die Fähigkeiten und Strukturen zur Bekämpfung biologischer Bedrohungen. Das RKI arbeitet eng mit Sicherheitsbehörden zusammen und verfügt über operative Einheiten, die bundesweit einsatzfähig sind.
Weitere Beiträge beleuchteten radiologische und chemische Gefahren. Dr. Florian Gering vom Bundesamt für Strahlenschutz erklärte, dass die psychologische Betreuung („Worried Well People“) bei Strahlennotfällen ein zentraler Faktor sei, um Versorgungsstrukturen zu entlasten. Oberst Stephan Saalow, Kommandeur des ABC-Abwehrkommandos der Bundeswehr, machte deutlich, dass die NATO gegenwärtig mehr Fähigkeiten fordere, als derzeit verfügbar seien. Das Gefecht laufe auch unter ABC-Bedingungen weiter, bekräftigte er. Die Aufgabenerfüllung habe höchste Priorität. Die Ausbildung und Ausrüstung der Kräfte zu gewährleisten, sei ebenfalls Aufgabe seiner Einheit.
Oberstarzt Prof. Dr. Matthias Port betonte, dass das “Verwaltungsmonster Beschaffung” gebändigt werden müsse, die Bedeutung der Qualifikationsharmonisierung zwischen zivilen und militärischen Sanitätseinheiten und die Kommunikationsfähigkeit der Kräfte im Einsatz unter ABC-Schutz, während Prof. Dr. Roman Wölfel und Prof. Dr. Dirk Steinritz neueste Erkenntnisse zu biologischen und chemischen Kampfstoffen darstellten. Besonders eindrücklich waren die Schilderungen zur Gefährlichkeit von Nowitschok und den Anforderungen an Krankenhäuser bei der Versorgung kontaminierter Patienten.
Der zweite Veranstaltungstag widmete sich stärker den praxisnahen Fragen. Jürgen Schreiber (DGKM e.V.) forderte eine verbesserte Vernetzung aller Akteure in der CBRN-Gefahrenabwehr und wies auf die Doppelverplanungen von Einsatzkräften hin. Dieter Oberndörfer von der Branddirektion Frankfurt/Main betonte in seinem Vortrag die Notwendigkeit einer zentralen Steuerung und klarer Abläufe zwischen Einsatzstelle und Krankenhaus.
In einer abschließenden Podiumsdiskussion unter Leitung von Generalarzt Dr. Bruno Most kamen Vertreter aus Wissenschaft, Bundeswehr und Behörden zusammen, um Fragen des Auditoriums zu diskutieren. Einigkeit herrschte darüber, dass bestehende Konzepte weiterentwickelt und die interdisziplinäre Zusammenarbeit vertieft werden müssen.
Das CP-Symposium zeigte eindrucksvoll, dass Deutschland über vielfältige Kompetenzen und engagierte Akteure im Bereich CBRN-Schutz verfügt – zugleich aber die Verzahnung, Ausbildung und rechtlichen Rahmenbedingungen noch weiter gestärkt werden müssen. In Anlehnung an ein Zitat von Prof. Dr. Sönke Neitzel schloss Generalarzt Dr. Bruno Most die Veranstaltung mit den Worten: „Mehr Scharnhorst wagen“ – ein Appell, mutig zu denken, entschlossen zu handeln und Reformen im Bevölkerungsschutz mit Weitblick voranzutreiben.
Steigerwaldstadion Erfurt
Mozartallee 3 | 99096 Erfurt
Das CP-Symposium wird im Parksaal des Steigerwaldstadions stattfinden.
(Fotograf: Sascha Schürmann)











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